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Habe einen guten Freund aus Deutschland getroffen, der auch hier oben rumgurgelte... Und so haben wir jetzt beschlossen
gemeinsam noch einmal nach Finland zum Pallas Nationalpark zu fahren. An Stelle eines längeren Berichtes heute
einmal ein kleines Bonbon aus Hokos "Geschichtensammlung":
Erwachen....
Schwarz und dunkel, wie gewelltes Glas liegt der schlafende Fjord da. Sein ruhiges
gleichmäßiges Atmen der ewigen Dünung wird durch den Ruf einer einsamen Skua
unterbrochen. Ihre weißen Schwingen tragen sie hinauf, hinauf über die dunklen Wände
ringsum, hinauf über die schroffen Zinnen. Sie hat das Feuer des Lebens schon gesehen,
welches die gezackten Grate soeben mit einem zartrosa Saum überzieht. Der Himmel
legt sein samtschwarzes Nachtkleid ab und überzieht sich mit einem sanften pastell-
blau. In einer Scharte zwischen zwei Gipfeln beginnt ein gleißendes Leuchten. der harte
Kontrast zwischen den pechschwarzen Felsen und dem gleißenden Licht beißt in den
Augen. Langsam taucht der Glutball über den Zacken auf und taucht die Landschaft in
warmes Licht. Licht... das Leben erwacht. Ein leiser, salziger Wind schüttelt die wie
Diamanten glitzernden Tautropfen aus den Gräsern. Das klare, dunkle Glas der Wasserfläche überzieht sich mit einer rauhen, glitzernden Schicht. Die sanfte Dünung hat
weiße Schaumkronen aufgesetzt, wandelt sich in eine harte Brandung und bricht sich
an den rundpolierten Felsblöcken der Uferlinie. Eine handbreit steht der Sonnenball nun
schon über den Graten. Sein Licht entreißt die gegenüberliegenden Berghänge der
Dunkelheit. Die eben noch einheitlich schwarzen Felsen gewinnen Struktur: Grüne weiche
Matten tauchen auf und grellweiß glänzen die Schneefelder im Licht. Tausende Risse
und Scharten durchziehen den nun hellgrau, teilweise fast weiß leuchtenden Fels.
Während die ersten Gipfel sich mit weißen Wattebäuschen des Morgennebels umgeben
durchziehen die silbern glitzernden Adern der Wasserfälle die glänzenden, nassen Felsflächen. Schicken ihr klares, sauerstoffgeladenes Wasser in die inzwischen tiefgrüne,
unergründliche Tiefe des Fjordes. Dort endlich hat es seinen immerwährenden Kreislauf
vollendet. Während ein Fjällräven meinen Lagerplatz auf der Suche nach einem Frühstück
umkreist, wird es auch für mich Zeit an die elementaren Bedürfnisse des Lebens zu
denken. Das Kaffeewasser summt, mein Frühstück steht bereit....
Guten Morgen, neuer Tag !
HK
Abendstimmung
Wohlgesättigt bin ich, der Verdauungsspaziergang ist auch erledigt, und betrachte das
Thermometer und den Sonnenuntergang. Kein Wölkchen trübt den Himmel. Es will keine
rechte Abendfärbung aufkommen. Die Luft ist klar, und der Horizont ist eine gestochen
scharfe Linie, die nach und nach dort wo der rote Glutball verschwunden ist, einen zartrosa
Saum bekommt. Mit hartem Kontrast zum sanftblauen Himmel, darunter der Scherenschnitt
der Landschaft. Die Temperatur ist seit die Sonne hinter dem fernen Bergrücken ver-
schwunden ist bereits um 5 Grad gefallen. Es ist jetzt gerade noch 3 Grad plus... Vor einer
halben Stunde war noch alles ganz anders. Dort fiel ein warmes, weiches Licht flach auf
die herbstlich verfärbte Landschaft. Es war als nähme die Natur noch einmal alle Kraft
ihrer Farben und Formen zusammen, um das weichende Licht zu halten... Auch die Vögel
schmettern noch einmal einenen Abendgesang zum Horizont, dorthin wo das lebenspendende
Feuer versinkt... Vergeblich, alle Macht der Natur kann es nicht halten! Mit ihm schwindet
die Wärme.. das Leben.. Dieses letzte Aufflackern der Farben, die anschwellenden Gesänge
der Vögel, es ist wie ein letztes tiefes Durchatmen der Natur, bevor sie sich zur Ruhe begibt.
Der Himmel deckt sein samtschwarzes Nachtkleid über die Landschaft, die Farben verblassen,
alles wird zu einem einheitlichen Grau, die letzten Vogelstimmen verstummen.... Ruhe....
Selbst das Licht Milliarden glitzernder Sterne, oder der helle Vollmond kann keinen Farbklecks
in die Landschaft zaubern, keinen Vogelgesang hervorrufen... Das wird erst der wärmende
Glutball der Sonne wieder schaffen wenn er am nächsten Morgen über dem anderen Horizont
wieder auftaucht.
Gute Nacht!
HK
Und ein paar Bilder aus dem Muddes Nationalpark
Nachdem wir durch den finnischen Pallas Nationalpark gestreift sind und eine kleine Wanderung im
schwedischen Muddes Nationalpark gemacht haben sind wir nun wieder zum Campingplatz in Arrenjarka
zurückgekehrt, wo wir uns mit den anderen Freunden getroffen haben, die 2 Wochen durch den
Sarek gewandert sind. Da gab es natürlich viel zu erzählen, und ein langes, abendliches
gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer. Danach trennten sich unsere Wege wieder. Siegfried
und Marita zieht es langsam wieder nach Hause, wärend Ernst und Nanni weiter Richtung Norden
zum Inari See streben. Manfred und ich wollen nach Röros in Norwegen um dort das Bergbaumuseum
zu besichtigen. Danach muß auch ich so langsam wieder an den Heimweg denken, wärend Manfred
noch eine Weile in Norwegen bleiben wird. Nachdem im Moment ca. 8700km auf dem Tacho stehen, werden
es dieses Jahr wohl mal wieder über 10000km werden. So, genug für heute. Hier noch einige
Bilder der letzten Tage...
Donnernde Wasser und stille Seen