Die folgenden Artikel unterliegen dem Urheberrecht und wurden vom Autor nur zur
Veröffentlichung auf diesen Seiten und zum Download freigegeben.
Die Weiterverbreitung
oder Duplizierung über Datenträger oder jegliche elektronische oder gedruckte
Medien bedarf der Zustimmung des Autors. Anfragen hierzu bitte an den
Webmaster
richten.
Von Röros nach Mora
Ja, nun ist es nicht mehr zu verhindern: Die letzte Woche ist angebrochen. So langsam orientiert sich
die Fortbewegungsrichtung wieder nach Süden. Nun war ich mit Manfred zusammen endlich im Schaubergwerk
in Röros. 3 Jahre lang war ich immer vergeblich dort. Die Grube war immer gerade "stängt", und
ich hatte leider keine Zeit auf die Führung am nächsten Wochenende zu warten. Jetzt hat es endlich
geklappt und wir haben gerade noch die letzte Führung an diesem Wochenende erwischt... Die Bretterei
mit "dem Messer zwischen den Zähnen" auf den letzten 200 km hat sich aber gelohnt: Das Bergwerk ist
sehr sehenswert, ebenso wie das Museum welches ich ja in den letzten Jahren bereits besucht habe. Nachdem
ich mich von Manfred verabschiedet habe, der ja noch länger in Norwegen bleibt, habe ich meine Fahrtrichtung
wieder nach Schweden ausgerichtet, wo ich jetzt in der Nähe von Mora einen wunderschönen Rastplatz
am See gefunden habe, um mich für die Nacht einzurichten. Da es hier reichlich Pilze gab, habe ich mir
erst einmal eine große Portion Curryreis mit Pilzen genehmigt, bin also wohlgesättigt und tippere
diese Zeilen. Und weils die letzten Tage so schön war gibts auch diesmal wieder eine kleine "Gute Nacht Geschichte".
Diesmal eine kleine Episode die sich vor einigen Jahren auf den Lofoten abgespielt hat....
Freitag 28.8.98 9:04
Moin Leute,
das Wetter hat meine Vorliebe für Abwechslung anscheinend erkannt. Jedenfalls sorgt
es reichlich für Dieselbige. Nachdem mich heute morgen ein glühender Sonnenball aus
der Stinkeröhre gelockt hat, hörte ich ein Geräusch (Nanni wirds verstehen): Es rauschet
das Meer und ladet zum Bade... Also nix wie rinn inne Brandung des Atlantik! Also fix
über den weißen Sandstrand gewetzt (hätt ich nich gedacht dasses sowas hier gibt),
und mit tüchtigem Schalawunng inne erste Woge geschmissen.... Deibel, Donner und
Doria!! so ähnlich müssen sich die Passagiere der Titanic gefühlt haben, als sie über
Bord gesprungen sind. Das "Thermometer" fiel schlagartig auf 15-20mm, und die olle
Bierpumpe war der Meinung die Batterie fürn Schrittmacher is leer und stellte denBetrieb
ein, auch die Lunge hielt es für sinnlos einen schockgefrorenen Körper noch zu beatmen.
Die motorische Fähigkeit der Gliedmaßen jedoch war verblüffenderweise in der Lage die
sofortige Schubumkehr einzuleiten..... B..b..b..bbrrrr, Donnerschlach!! Ein Wunder, das
ich mir beim Durchbrechen der Eisdecke keine Verletzungen zugezogen habe... Nun,ja,
dasselbe also nochmal von Vorn... Und siehe da: Nachm 3. Anlauf konnt mans sogar
einige Sekunden aushalten. So, nu reichts abba!! Also nix wie zurück zum Auto, um mit
meiner hochwertigen Multifunktionskannisterbrauchwasserversorgung eine Abduschung
des Salzwassers vorzunehmen. Was ich in der Eile nicht bedacht hatte, war die Tatsache
das ich aus Terminmangel, einen alten verrosteten BW-Blechkannister als Brauchwasser-
tank verwende... Nun ja, so erhielt der Körper gleich die dem strahlenden Wetter an-
gepaßte braune Farbe. Leider ging ein Teil derselben bei der darauffolgenden Trocknungs-
prozedur wieder verloren. Das Handtuch sah danach allerdings aus wie der Wasserkannister
von innen.... So, also: gleich so wie man is annen Frühstückstisch auffer Sonnenterrasse
meines Haitächmobils: von Innen warmen Kaffee, von außen strahlender.... Doch was war
das...?? Wo war das lebenspendende, wärmende Licht..?? Just in diesem Moment ver-
kroch es sich hinter einer von Osten heranschiebenden flächendeckenden Bewölkung!
Also: Kaffee untern Arm geklemmt, und zur Brücke des Luxusliners, um erst mal meiner
Verpflichtung als Reiseschriftsteller nachzukommen.
...... Grade in diesem Moment taucht das gleißende Lebensfeuer auf einem für seinen
weiteren Weg strahlend blauen Himmel auf... Schluss mit der Tipperei, und zurück auf die
Sonnenterrasse..!
Bis denne, Hoko
|
Hier für die näher Interessierten mal eine Übersicht der bis jetzt gefahrenen
Strecken. Dargestellt sind nur die Routen in Schweden. Die Strecke durch Finland und Nordnorwegen
ist auf dieser Karte nicht enthalten. Die komplette Übersicht aller Strecken könnt ihr
aus der folgenden Europa-Übersichtskarte ersehen. Leider steht mir auf diesem System keine
detailliertere Übersichtskarte zur Verfügung, da ich selbstverständlich immer
nach den großmaßstäblichen Detailkarten fahre. Die detaillierte Route wird nach
der Tour folgen. Bis jetzt stehen 9282 km auf dem Tacho. Bis nach hause sinds noch ca. 1500 km,
sodaß etwa 12000 km zusammenkommen werden. Verbrauchsdaten und Kosten berechne ich nach der
Tour. Auch einige schöne Fotos werden aus Kostengründen nach der Tour eingespielt. Es
lohnt sich also durchaus, auch nach Ende der Tour mal wieder auf die Seiten zu schauen. Auch die
Fotoarchive werden selbstverständlich erst nach der Tour "gefüttert".
|
Der letzte Tag in Schweden
So, das wars nun für dieses Jahr wieder gewesen... Der letzte Übernachtungsplatz bei
Mölletofta ist erreicht. Morgen gehts über den großen Teich zurück nach Fehmarn.
Dort werde ich traditionsgemäß das Restaurant Steilküste "heimsuchen", und Übermorgen
gehts dann ab nach Hause. Leider kann ich meine letzten EMails nicht mehr abrufen, da irgendsoein
dämlicher Volltrottel mir eine mehrere 100kByte große Mail geschickt hat..!!! Der neureiche
Dummkopf erwartet nun wohl das ich die mit 9k6 GSM-Geschwindigkeit herunterlade.... Sorry Leute, nein..!
Noch auf dem Server liegende Mails kann ich aus Kostengründen leider erst von zu Hause aus beantworten.
Bitte habt dafür Verständnis. Die letzten Bilder sind einige "Morgenstimmungen" von meinem
letzten Übernachtungsplatz bei Mora.
|
|
Tja, nun bin ich nach 10692,3 km Fahrt wieder nach Hause zurückgekehrt. Die Fahrt durch Dänemark
und über die Fähren war eine einzige Wasser- und Nervenschlacht. Es wurde bei strömendem Regen
und Sichtweiten um 20 Meter mit 120 Klamotten gebrettert was das Zeug hält. Mein Versuch eine Geschwindigkeit
von 90 km/h zu fahren wurde mit wahnsinnigen Überholversuchen links und rechts, selbst von LKWs
und Bussen quittiert. Auch ein Stehenbleiben und Abwarten auf dem Standstreifen war lebensgefährlich,
da auch diese Spur zum Überholen genutzt wurde. Mit anderen Worten: der ganz "normale, rücksichtsvolle,
mitteleuropäische Verkehr" hat mich wieder... Auf dem Campingplatz in Fehmarn erwartete mich zu meiner
Freude nicht nur blauer Himmel und Sonnenschein, sondern auch zwei Freunde, die auch auf dem Rückweg nach
Hause waren. Die Welt ist halt klein, und so konnte ich mit Siegfried und Marita gemeinsam die letzten 200 km
bis nach Hause fahren. Dort erwarteten mich nicht nur die schlimmen Nachrichten von den Terroranschlägen in
Amerika, sondern auch noch 2 ausgefallene Webcamserver, diverse unbezahlte Rechnungen und sonstige "Kleinigkeiten".
Im Klartext: der ganz normale Alltag hat mich schon nach wenigen Stunden voll wieder im Griff. Trotzdem: Mein von
der Fa. Schwarz in Gandersheim wie immer bestens präpariertes Auto hat mich zuverlässig durch 5 Wochen
Freiheit und wilde, unberührte Natur transportiert. Der Durchschnittsverbrauch auf den fast 11000km
lag mit 9,69l/100km zwar etwas höher als bei den letzten Touren, aber da das brave Motörchen inzwischen
immerhin etwas über 200000km auf dem Buckel und fast 3 Tonnen zu schleppen hat, darf man da wohl auch noch
nicht meckern. Die in diesen wunderschönen 5 Wochen "getankte Lebensenergie" wird mich nun durch die nächsten
11 Monate Arbeit und Alltag bringen, bis es 2002 im August dann wieder heißt: North to Lapland..! Bis es dann
wieder die Möglichkeit gibt auf diesen Seiten die Tour live mitzuerleben, möchte ich mich bei den vielen
Trekkingfreunden die jetzige Tour mitverfolgt haben, für die vielen EMails bedanken.
Bis in einem Jahr, liebe Leute, wenns mit Hoko wieder nach Lapland geht..!