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Hokos Nordlandfahrt 2004

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Nordlandfahrt 2004

Autor: Holger Koch (Hoko)

h.koch@hoko-data.de


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Der erste Tag auf "Achse": Bis Fehmarn

Der erste Tag führt meist nur bis zum Campingplatz Klausdorf auf Fehmarn. Warum nur eine so kurze Strecke? Nun, das ist schnell erklärt: Erstens gibts dort in der Campingplatzgaststätte ein letztes gutes deutsches Bier nebst einer üppigen Schlemmermahlzeit! Und zweitens kann man so früh um 7:00 Uhr am Sonntagmorgen die lästige Autobahnbretterei durch dänisches und südschwedisches Verkehrsgetümmel und die um diese Zeit meist ziemlich leeren Fähren etwas angenehmer und schneller hinter sich bringen. Außerdem ist ein schönes Bad in der "quallenverseuchten"  (Ausspruch eines Mitreisenden) Ostsee schließlich auch nicht zu verachten. Das Wetter wie immer absolut Topp! Die Laune (auch wie immer) bestens, nur die neue Nordlandkalesche muß sich erst noch an die Strecke gewöhnen. Aber dazu hat sie ja immerhin ca. 3500km Zeit... Bis morgen liebe Nordlandfreunde, dann von der üblichen Stelle aus Mariestad.

"Bretterei" bis Mariestad

So, da sind wir also in Mariestad angekommen. Mein Gott, war das eine Bretterei... Die Fähren waren zwar leer, und ich habe für alle 4 Überfahrten komplett nur 150 Euro bezahlt, ein Spottpreis für meine Nordlandkalesche, aber dann kams dicke! Das Verkehrsgetümmel auf Südschwedens Autobahnen war so schlimm wie nie, und dazu reihte sich noch Baustelle an Baustelle... So bin ich bis Storemossen durchgebrettert und habe dort Mittag gemacht. Schwedens Landstraßen waren dann wie immer so gut wie leer. Da ich recht früh in Mariestad auf dem üblichen Platz ankam, habe ich erst mal ne Stunde aufm Sonnendeck verplempert. Danach ne ordentliche Ladung Pilze und Heidelbeeren gesammelt, und zum entsprechenden Abendessen verarbeitet (siehe Foto). Es wurde gegeben:
Hokos Mortadella-Nudelpfanne mit Birkenpilzragout in Sahnesauce. Als Nachspeise frische Heidelbeeren auf Filmjölk. ein halber Liter Vitamin Fruchtsaft rundete das Ganze ab.
Nun bin ich wohlgesättigt, genieße aufm gnittenfreien Sonnendach den Abendsonnenschein und tippere diese Zeilen. Es geht doch nix über die moderne Technik.... Bis Morgen, gut's Nächtle vom Nordland Hoko.

Ytterhogdal, 1500km aufm Tacho

Tja, liebe Leute... Morgens um 7:00 da war die Welt noch in Ordnung, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein. Nach dem Frühstück so um Neune zog es sich dann zu, und als ich am Rastplatz am See bei Tyfors eigentlich bleiben und ein paar Tage Bootfahren wollte, schüttete es wie aus Kübeln. Da es Richtung Norden heller aussah, fuhr ich nach einer kurzen Pause einfach weiter bis ich kurz vor Ytterhogdal dann bei trockenem und warmen Wetter einen wunderschönen Übernachtungsplatz direkt am Fluß fand. Da ich hier allein mitten im Wald stehe, habe ich erst mal mein flüsterleises Notstrom- Powerpaket ausgepackt und in Gang gesetzt, um die Energievorräte erst mal wieder auf Maximum-Level zu bringen. Zweitens bin ich natürlich erstmal in den Fluß gehupft.... Toll..!! Angenehm temperiert, der Himmel zeigt sogar schon wieder einzelne blaue Stellen. Besser kanns doch eigentlich garnicht sein! So, nun wolln wir mal n paar Pilze zum Abendessen sammeln, dann gehts ans Brutzeln.. Futtern, Feierabend für heute, bis Denne, liebe Nordlandfreunde.

Aus Hokos Geländeküche:
Pilzpfanne mit Mortadellanudeln
Eine Tüte (z.B. Knorr) Nudeln in Sahnesoße in 1/4 Liter (nicht 1/2 Liter wie auf der Packung angegeben !!!!) warmen (nicht kochenden!) Wasser einrühren, abdeckeln, und ziehen lassen.
1.) Im Wald rumrennen und Pilze und Heidel- oder Preißelbeeren sammeln
2.) Pilze putzen, nicht waschen..!! (Hier in der Natur wachsen die Dinger noch ohne Spritz- und Düngemittel!)
3.) Heidel- oder Preißelbeeren dito. 1/2 Liter Filmjölk in eine Schale geben, ordentlich zuckern, mit den Preißel- oder Heidelbeeren vermischen. Einige Beeren für die spätere Garnitur zurückbehalten. Das Ganze in passenden Behältnissen (z.B. Berghaferl) portionieren und ab in den schön kalt gestellten Kühlschrank.
4.) Etwas Öl in eine beschichtete Pfanne, 1/2 Zwiebel würfeln, 1 Knoblauchzehe in dünne Scheiben schneiden. Alles in die Pfanne und Zwiebeln leicht glasig anschwitzen. In grobe Stücken geschnittene Pilze zugeben, und anbraten bis sie eine schöne Farbe bekommen. Häufig wenden, nicht verbrutzeln!
5.) Mit 10%tiger Kaffeesahne ablöschen, und einreduzieren bis die Soße schön sämig wird. Kein Mehl oder ähnliche "Verdickungsmittel" verwenden!! Mit Pfeffer aus der Mühle und Salz abschmecken.
6.) Den Kram aus der Pfanne in einen passenden Topf und warmstellen.
7.) Eine ordentliche Ladung Mortadella klein würfeln, rinn in die noch heiße, ölige Pfanne und kurz anbraten.
8.) Die vorbereiteten Nudeln dazugeben und schön knusprig anbraten. Etwas grober Pfeffer aus der Mühle drüber. Fertig!
9.) Auf einem Teller mit der Pilzsoße passend anrichten. Als Garnitur für die Bratnudeln eignet sich ausgezeichnet etwas feingehackter Schnittlauch oder Petersilie. Die Nachspeise nach dem entnehmen aus dem Kühlschrank mit einigen Preißel- oder Heidelbeeren garnieren. Guten Appetit!

Paddelei auf dem Ljusnan

Die ganze Nacht trommelte der Regen auf das Dach meiner Nordlandkalesche. Passend zum Aufstehen hörte der Regen jedoch auf und es stellte sich eine einheitlich graue Wolkendecke ein. Angenehme 17 Grad ließen ein Frühstück im Freien zu. Zuvor stürzte ich mich zur Reinigung und zur Erweckung der Lebensgeister in den Fluß. Zu meiner Überraschung erschien mir das Wasser angenehm warm. Eine auf Grund dessen sofort durchgeführte Temperaturmessung ergab erstaunliche 19 Grad, 2 Grad wärmer als die Luft! Was mich nach ausgiebigem Frühstück selbstverständlich veranlaßte nahezu den ganzen Tag im und auf dem Wasser zu verbringen. Ich konnte jede Menge Wasservögel aus nächster Nähe beobachten, und entdeckte div. vom Biber gefällte Bäume am Ufer. auf einer mitten im Fluß liegenden Insel entdeckte ich zwei Biberburgen, sowie viele frische Fraßspuren. Das Tier selbst bekam ich leider nicht zu sehen. Vieleicht klappts ja die nächsten Tage... Da sich am Himmel sogar gelegentlich einige kleinere blaue Stellen zeigen, werde ich wohl ein paar Tage hier verweilen. So, weg vom Computer und wieder raus aufs Wasser! Bis Morgen.
Hoko

Am See hinter Strömsund

Tja, irgendwie muss es ja doch Richtung Norden gehen, tanken muß man ja auch und der Kühlschrank will ebenfalls mit frischen Füllgut versorgt werden, und so bin ich erst mal weiter getuckert. In Brunflo wurde getankt und eingekauft und weiter gings Richtung Östersund, Strömsund. Da das Wetter nach wie vor Topp war beschloß ich von Strömsund Richtung Gäddede weiterzufahren, um die Strecke über den Stekenjokkpaß zu wählen. Auf der Suche nach einem passenden Platz für die Mittagspause verließ ich die Straße und fuhr ca. 15km über eine abenteuerliche, teils rückewegartige Schotterstrecke, bis zu einem See. Die Mittagspause wurde aufgrund der Örtlichkeit kurzerhand um 1-2 Tage verlängert, das Boot ausgepackt usw.... (siehe Fotos). Nach ausgiebigen Bade- und Paddelorgien, diesen Bericht getippert, und nun gehts wieder ans Abendessen brutzeln... Herzliche Grüße an Andrea, schönen Dank für die EMail. Na mein lieber Arne, wieder zu Hause angekommen? Hallo Jaqueline, ich hoffe Du verirrst dich auch ab und an mal auf diese Seiten..? Beste Grüße auch an Gerhard, Günter und die "Pegas". Hallo Joachim, tja Freitag den 13. Webcamserver ausgefallen, und ausgerechnet den kann ich nicht ferngesteuert reseten... Naja wenn ich wieder zurück bin werd ich die Mistkiste in die Luft sprengen... So liebe Leute, Essenszeit, Schluß für heute. Doch Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage!

Nordische Stimmungen



Abendstimmung am Ljusnan

Im Reich des Bibers

Abends wenn der Wind einschläft ist der See wie ein Spiegel

schnell versinkt die Sonne unter dem Horizont
Das monotone trommeln des Regens hat mich letzte Nacht in den Schlaf geleitet. Morgens zum Frühstück hat der Himmel sich einheitlich grau gefärbt. Der Regen hat aufgehört, und ich genieße beim Früstück den Ausblick auf die ziehenden Nebelschwaden über dem See. Da ich im Moment noch keine Lust zum Autofahren habe, nutze ich die Zeit um die in den letzten Tagen gemachten Fotos zu sortieren und die Panoramabilder zusammenzusetzen. Einige schöne Aufnahmen habe ich für Euch herausgesucht, damit ihr auch ein klein wenig an diesen wunderschönen "Nordischen Stimmungen" teilhaben könnt. Auf Grund der hohen Übertragungskosten mußte ich die Fotos leider stark verkleinern und komprimieren. Aber nach Abschluß der Tour gibts selbstverständlich wieder eine CD in voller Qualität. So genug getippert, ich will das Wetter nutzen, und mal etwas die Umgebung erkunden. Außerdem brauche ich selbstverständlich auch wieder ein paar Pilze und Beeren zum Abendessen....
Bis Denne, euer Nordland-Hoko.

Meine Geländeküche scheint ja doch Viele zu interessieren. Jedenfalls wird sie in fast allen EMails die ich bekomme erwähnt. Leider machts mit meinem "System Adler" doch einige Mühe die Rezepte "zu Tastatur" zu bringen, aber ein, zwei werd ich wohl noch einstreuen... Schließlich fahre ich ja hier hoch um Urlaub zu machen, nen ganzen Tach anner Tastatur sitzen kann ich zuhause auch. Als kleine Entschädigung hier mal ein paar Ergebnisse von "Hokos Outdoor Cooking".

Hauptgericht: Rentiersteak mit Bratkartoffeln

Beilage: gemischter Salat mit Jougurtdressing

Hauptgericht: Kartoffelbrei mit gebratenem Leberkäse

Nachspeise: Williamsbirne in Filmjölk mit Preisselbeeren

Vorspeise: klare Rindsbrühe mit Knoblauchschuß

Hauptgericht: Speckknödel mit gebratenem Wurstgemüse

Beilage: gemischter Salat

Nachspeise: Fruchtmix auf gezuckerter Filmjölk

Nordische "Straßen"



Gut befahrbarer Weg zur Marmorgrotta

Endlose Schotterpisten bis hinauf in 1200m (Stekenjokkpaß, alte Strecke)

Über den Stekenjokkpaß nach Arvidsjaur.

So hatte ichs mir jedenfalls vorher gedacht. Doch die Fahrerei im strömenden Sturzregen auf völlig verschlammten Schotterpisten nervte mich so sehr, daß ich kurzerhand abog, und einen kleinen Abstecher nach Norwegen zur Marmorgrotta machte. Ich parkte also direkt vor der Grotta ein, und füllte mir erstmal einen deftigen Erbseneintopf ein. Zum Pilze sammeln hatte ich bei diesem Mistwetter wirklich keine Lust. Und so verbrachte ich den den Abend eigentlich wie zuhause (vorm Computer). Bilder einlesen und einsortieren, Panoramen zusammenbasteln, Kartenstudium usw... Ab Neune wurds dann draußen so finster, das ich beschloß in die Penntüte zu kriechen. Der Regen trommelte mich in den Schlaf.
Morgens um 7:00 hatte der Regen aufgehört, und es zeigten sich einige Wolkenlöcher. Also nix wie raus ausse Schnarchröhre, kurz die Geländedusche in Funktion gebracht und dann erst mal schön gefrühstückt. Fratzenfalle (Fotoapp.) untern Arm geklemmt, dann raus und Fluß und Höhle inspiziert... Donnerschlach!! Hatte das sich in den zwei Jahren seit meinem letzten Besuch verändert! Der gesamte Fluß (immerhin ca. 2000 Liter Wasser pro Sekunde) verschwindet gurgelnd und rauschend zwischen den Felsen im Untergrund. Der Fluß ist auf fast 1/2 Kilometer ausgetrocknet, um ebenso plötzlich mit dem aus der Höhle hervortosenden Wasser wieder befüllt zu werden. Jede Menge fotografiert, den ganzen Bättel wieder zusammengepackt und bei bewölkten aber trockenen Wetter über den Stekenjokkpaß nach Sorsele getuckert und dort an der üblichen Stelle am Fluß für die Nacht eingeparkt. 2500km sind nu aufm Tacho. Morgen werde ich in Jokkmok ein letztes mal frische Vorräte und Treibstoff bunkern, dann gehts durch bis nach Stora Sjöfallet in den Sarek.
Bis Denne, Hoko.
Endlose nordische Schotterpisten


Das Ziel: Der Sarek ist erreicht



Camp in Stora Sjöfallet, direkt am Sarek

Unberührte Wildnis Der Sarek Nationalpark

Die Wetterküche Nordeuropas, schneebedeckte Gipfel, reißende Flüsse, Rentiere, Elche und Bären, das ist der Sarek! Keine Wege, kein Telefon, keine "Zivilisation". Nur wenige "Verrückte" verirren sich in diese letzte Wildnis Europas. Die Wetterküche macht ihrem Namen wieder alle Ehre: Mal scheint die Sonne, mal regnet es, mal hängen die Wolken so tief, das mein Camp wie im Nebel verschwindet, mal gleißt die Sonne auf den schneebedeckten Zweitausendern des Sarek Massivs. In den nächsten Tagen werde ich meine Ausrüstung zusammenpacken und auf meine beiden Freunde Günter und Barbara warten, mit Denen ich dann einige Tage Wildnis und Abenteuer pur genießen werde. Bevor wir losgehen werde ich diese Seiten aber noch mal Füttern, dann ist erst mal einige Tage Pause bis wir aus dem Sarek zurück sind....