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Hokos Nordlandfahrt 2004

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Autor: Holger Koch (Hoko)

h.koch@hoko-data.de


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Norbottens Län - Nordland



Stora Sjöfallet, Camp am Sarek, Blick nach Nordwesten

Stora Sjöfallet, Camp am Sarek, Blick nach Südosten

Wilde, unberührte Bergwelt, Ausblick beim Abendessen

Keine Wege, keine Straßen, nur zu Fuß mit Rucksack geht es weiter
Da das Wetter brauchbar war, wollte ich den Nachmittag nutzen, und auf einen kleineren Berg in der Nähe meines Lagers steigen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Außerdem wollte ich die Zeit bis zum Eintreffen meiner Freunde verwenden, um einen geeigneten Weg durch den Weiden- und Birkendschungel in den Sarek zu finden. Immerhin ist es jetzt schon 2 Jahre her seit ich das letzte Mal in dieser Gegend war. Das Camp liegt auf ca. 400m üNN. Es erstreckt sich zuerst leicht ansteigend und dann immer steiler werdend ein fast undurchdringlicher Birkendschungel, der ab einer Höhenlage von 600m in ein ebenso dichtes Weidendickicht übergeht. Das Gebiet wird von ausgedehnten Sumpfgebieten und Hochmooren durchsetzt, und von vielen Wasserläufen durchzogen. Bis jetzt hat es wohl noch keine Nachtfröste gegeben. Es ist feucht und warm. Somit findet das blutrünstigste "Raubtier" des hohen Nordens, die Stechmücke, ideale Bedingungen vor. Da der nur leichte Wind kaum bis zum Boden des Dschungels vordringen kann, muß man ständig in Bewegung bleiben, um nicht sofort von einer Wolke von tausenden stechwütiger Insekten angegriffen zu werden. Entweder man bedeckt jeden Quadratzentimer freier Haut mit entsprechender Bekleidung, was automatisch einen "Saunaeffekt" erzeugt, der dazu führt das einem der Schweiß literweise aus den Hosenbeinen stürzt, oder man bekleidet sich nur leicht, muß dann aber alle freien Hautoberflächen mit Dschungeloilja "beschichten". Diese einzig wirksame Mittel gehört zu den Kontaktgiften, und ist deshalb nur in Lappland erlaubt. Es kann auch beim Menschen zu Schädigungen führen, wenn es auf Schleimhäute oder offene Verletzungen gelangt. Trotzdem ist dieses mir die liebere Methode, da ich vom Schwitzen beim Wandern überhaupt nichts halte. Zwei Stunden dauerte mein Kampf durch das Dickicht, dann erreichte ich die freien, steinigen Fjällflächen, die sich bis ca. 1000m hinaufziehen. Von dort ab gibt es nur noch Flechten und Moose. Die mit Blau- und Preißelbeerkraut durchsetzten, steilen Fjällflächen lassen sich schnell überwinden, sodaß ich nach weiteren 1,5 Stunden auf dem Gipfel in 1300m Höhe stand und den Ausblick genießen konnte. Leider blieb nicht viel Zeit zum Verweilen, da ich noch vor Einbruch der Dämmerung den "Dschungel" überwunden haben wollte. Klappte auch Alles einwandfrei. Um ein schönes Erlebnis und viele Mückenstiche reicher sitze ich nun hier beim Abendessen, und genieße in meiner "gnittenfreien Zone" den Ausblick auf den Sonnenuntergang.
Hoko.
Ein Rundblick über Stora Sjöfallet

Resteverwertung



Hauptgericht: Bratnudeln mit Wurstbrät Nachspeise: Pfirsich-Spiegelei
So, Pfanne klarmachen, es gibt einen Rest Nudeln vom Vortag "aufzupeppen"...
1.) Dose Bockwürstchen aufreißen, 1 Stümpel Mettwurst bereithalten. Bockwurst in ca. 6mm dünne Scheiben schneiden, die Enden werden nicht(!) genommen, sofort aufessen. 1 Zwiebel in Ringe schneiden, dann die Ringe vierteln, sodaß sich grobe Stücken ergeben.
2.) 1 Knoblauchzehe in dünne Scheiben schneiden, die Mettwurst grob würfeln, einen Schuß Öl in die Pfanne und rein mit dem ganzen Kram. Wenn mans geschickt anstellt, hat man bald die Wurstscheiben knusprig braun und die Zwiebeln schön glasig gebrutzelt.
3.) Die Nudeln hinzugeben und ebenfalls schön anbraten, eine Prise Salz und ne' ordentliche Ladung grünen Pfeffer aus der Mühle drüber, fertig! Raus aus der Pfanne und auf einem geeigneten Teller warmstellen.
4.) in die noch heiße, fettige Pfanne 2 Eier schlagen, ohne Schale selbstverständlich, und das Gelbe sollte heil bleiben, nicht zerschmaddert so wie auf meinem Foto. Sind die Eier fertig mit etwas Salz und einer je nach Geschmack auch etwas größeren Menge Grillgewürz würzen. Raus aus der Pfanne und mit auf den Teller mit den Nudeln. Etwas Petersilie über die Nudeln, eine schöne Gewürzgurke als Beilage. Guten Appetit.

Achso, das Wichtigste habe ich ja noch vergessen: Zuvor haben wir etwas Filmjölk (zur Not tuts auch Jogourt, wenn man nicht in Schweden ist) in einer flachen Schale auf dem Boden "eingerüttelt". Mit Zucker süßen, je nach Geschmack. Und dann vorsichtig (am Besten mit einer Gabel aufspießen) zwei Pfirsichhälften so eingelegt, daß es wie ein Spiegelei aussieht. Das Ganze wird mittels einer Reibe und etwas Schokolade sowie mit groben Kristallzucker so bestreut, bis es wie gepfeffert und gesalzen aussieht... Die Nachspeise sollte gut gekühlt serviert werden.


Steinig ist der Weg zum Gipfel



Blick vom 1400m hohen Hallji auf die Zweitausender des Sarek Massivs (52 Gletscher)
Die Seen im Vordergrund liegen auf ca. 1000m. Der höchste Gletschersee des Sarek liegt auf 1250m üNN

Durch dieses Gletschertal führt der Weg zum Gipfel. Im Hintergrund der Stausse mit dem Camp
Der Gletscher hat sich auf 1200m Höhe zurückgezogen

1200m ... Die Vegetationsgrenze ist erreicht. Es beginnt Eis und Schnee.

Auf dem Gipfel wachsen nur noch Moose und Flechten

Durch diesen "Dschungel" muß man durch, er reicht bis in eine Höhenlage von 600m
Heute spare ich mir mal große Kommentare. Bin bei strahlendem Wetter auf den Hallji gestiegen. Vom schweißtreibenden "Dschungelkrieg" bis zum Schneesturm auf dem Gipfel war "Alles drin". Beste Grüße aus dem Nordland.

So weit die Füße tragen



Durch das steile Gletscherkar weiter nach Oben.

Aufstieg entlang eines Gletscherflusses zum Gipfel. . . .kleine Riegelpause

Auf dem Gipfel angekommen. . . .Und weiter gehts durch die Bergwelt des Sarek
Tja, liebe Leute, nun sind wir einige Tage durch die Bergwelt des Sarek gelaufen, haben viele, viele Eindrücke gesammelt, und viele 100 Fotos geschossen. Wir haben in unserem Camp neben Rentieren geschlafen, und Adler und Kolkraben beobachtet. Nun sind wir wieder bei unseren Fahrzeugen angekommen, das Wetter ist mies, aber das stört nicht. Wir werden in der Nordlandkalesche erst mal etwas Ausspannen, und die Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten. Sobald das Wetter es zuläßt, werden wir dann noch einige Runden durch den Sarek und Stora Sjöfallet drehen. Leider sind viele der geschossenen Fotos so "datenintensiv", daß ihr euch wieder erst mal mit einem kleinen Fotoauszug begnügen müßt...
Bis Demnächst. Beste Grüße von den drei Nordlandfahrern.

Wilde Wasser



Das Ziel: der große Wasserfall, mit dem Boot oder zu Fuß durch den "Birkendschungel".

Viele kleine Flüsse sind zu überqueren um zum großen Fall zu gelangen

100 Tonnen Wasser pro Sekunde donnern an den Beiden vorbei. . . . Die Gnittenschlacht ist überstanden.

Als Ziel hatten wir uns den großen Wasserfall gesetzt, dessen donnerndes Tosen selbst über 4km vom Camp aus noch zu hören ist. Mehrere größere Flüsse vereinigen sich und donnern in vielen Kaskaden ca. 150m zu Tal, direkt in einen See. Der Versuch den Fall per Boot zu erreichen, wurde wegen der leider zu geringen Transportkapazität meines Bootes schnell aufgegeben. Wir hätten zu oft fahren müssen um Ausrüstung und Leute in die Nähe des Falls zu bringen. Also blieb wieder nur der Weg durch den "Dschungel", der noch zusätzlich durch heftige Stechmückenüberfälle und div. "kleinere" Flußüberquerungen erschwert wurde. Auf Grund der warmen Witterung und der Windstille war man beim Stehenbleiben nach wenigen Sekunden von einem undurchdringlichen Schwarm von "Gnitten" umgeben, der jeden freien Quadratzentimer Haut sofort heftigst atackierte. Insbesondere Mund, Augen, Nasenlöcher und Ohren waren beliebte Angriffsziele. Selbst das normale Einatmen förderte immer gleich eine eine ordentliche Portion "Fleisch" mit in den Hals. Da sich das Problem der Trennung von Atemluft und "Fleischeinlage" nur durch ständige Bewegung und durchstechsichere Bekleidung lösen ließ, blieb uns also garnichts Anderes übrig, als ständig in Bewegung zu bleiben. Also: 3 Stunden "Gnittenkampfsauna", über Felsen und kleine Flüsse klettern, durch Sümpfe tasten, ohne Pause. Unsere Hoffnung der tosende Wasserfall würde für etwas Luftbewegung, und somit für einen "gnittenarmen" Bereich sorgen, wurde jedoch enttäuscht. So wurde keine Pause gemacht, nur kurz die verdampfte Flüssigkeit durch Zufuhr von einigen Litern "Mineral- und Vitaminpillen gesättigten" Wassers ersetzt. Und weitere 2-3 Stunden "Gnittenkrieg" bis zurück zum Lager. Hier am See hatte sich ein leichter Wind aufgetan und vertrieb die lästigen Plagegeister. Also nix wie die verschwitzten Klamotten runter, und ein erfrischendes Bad im See! Danach gemütlich im warmen Sonnenschein erst ein Mal etwas essen, und dann in den Liegestühlen von der "6 Stunden Gnittenschlacht" erholen. Ich drehte noch einige Runden mit dem Boot auf dem See, die Anderen hatten sich "hingehauen" und tankten im warmen Sonnenschein neue Energie. Gegen Abend zog es sich wieder etwas zu, der Wind schlief ein, und der Gnittenbefall setzte wieder ein, sodaß wir Abendessen und Sonnenuntergang aus der mückenfreien Nordlandkalesche genossen.


"Hightäch - Camp"



Die zentrale Wasserversorgung aus dem Fluß

Hallo liebe Leute,
da bin ich mal wieder mit einigen Grüßen. Tja, liebe Andrea, so ist das mit dem "Verkehr"... Macht man einmal was falsch, so hat man lange seine "Freude" dran... Deinen Tip mit den Semmelbröseln habe ich selbstverständlich sofort in die Tat umgesetzt. Tolle Sache..! Allerdings mußte ich in Ermangelung von Semmeln Knäckebrösel nehmen. Funktioniert aber ebenso. Hallo Jacky, habt ihrs nun geschafft, auf diese Seiten oder mussich mit "Computerprofi" Gerhard noch maln Speziallehrgang machen..? Und, Schlappi...?? wie siehts aus..? Hinbekommen..? Schreib mal ne kurze EMail wenns geklappt hat. An alle anderen EMailschreiber und Leser dieser Seiten selbstverständlich auch beste Grüße, auch von Günter und Barbara, aus dem hohen Norden! Insbesondere an: Monika, Jessica, Jack, Tore, Arne, Joachim und Werner. Auch an alle Kollegen von ZBHW-OHA die besten Grüße, vielleicht kann Olaf ja diese Grüße mal weiterleiten...?
Leider muß ich auch noch ne "Mecker" loswerden: Wenn ihr schon meine D1-Box dran habt, weil die Verbindung mal nich klappt oder das Handy aus ist, dann quatscht wenigstens was drauf! Ich muß die Roaming-Gebühren für die Box blechen! Und die eigene Rufnummer unterdrücken, und nix draufquatschen ist reine Geldverplemperung...!!
Bis Denne, euer Nordland-Hoko.

Etwas auf Distanz: Der "Powerwürfel", Kleinkraftwerk für die Stromversorgung


Waschplatz im Freien: Die "sanitären" Einrichtungen: Geländedusche und Außenwasserhahn.


Bei gnittenfreien, schönem Wetter findet das Abendessen selbstverständlich im Freien statt.